Wittmunder Pflegeverbund besiegelt Zusammenarbeit – und will wachsen.
Auf dem Weg zur neuen generalistischen Pflegeausbildung erreichten die Gründungsmitglieder des Wittmunder Pflegeverbundes nun einen wichtigen Meilenstein: Im Beisein des Landrates Holger Heymann als Vertreter des Trägers von Krankenhaus und BBS Wittmund sowie deren Schulleiterin Christine Steinröder unterzeichneten die Vertreter von insgesamt neun Einrichtungen aller pflegerischen Versorgungsbereiche ihren gemeinsamen Pflegeverbundvertrag, der die künftige Zusammenarbeit im Sinne der neuen Pflegeausbildung regelt.
Das Pflegeberufegesetz machte eine umfassende Neuorganisation der Ausbildung notwendig und erforderte dabei eben auch umfangreiche vertragliche Neuregelungen. So müssen beispielsweise künftige Pflichteinsätze in allen pflegerischen Versorgungsbereichen koordiniert und vertraglich geregelt werden, es gibt nicht mehr „nur“ den Praxiseinsatz im eigenen Stammhaus.
Im Anfang 2018 gestarteten Arbeitskreis Generalistik stellten die Mtglieder des Wittmunder Pflegeverbundes die Weichen für eine erfolgreiche und konstruktive Zusammenarbeit, besiegelt wurde diese nun mit dem gemeinsamen Verbundvertrag. Laut Gesetz sind die Einrichtungen als Träger der praktischen Ausbildung verantwortlich dafür, dass jeder ihrer Auszubildenden planmäßig alle Pflichteinsätze absolvieren kann. Im Wittmunder Pflegeverbund wird diese große Verantwortung nun sinnvoll aufgeteilt. „Alle Mitglieder des Pflegeverbundes haben die Sicherheit, dass ihre Auszubildenden auch wirklich alle Einsätze bei einem der Verbundpartner absolvieren können“, erklärt Malte Stickel als zuständiger Abteilungsleiter der BBS Wittmund. Für die ab August 2020 an den BBS Wittmund beginnende neue Pflegeausbildung sind damit die Weichen gestellt. „Mit dem Verbundvertrag – dem landesweit ersten unterzeichneten überhaupt – stellen wir die neue Pflegeausbildung in Wittmund auf ein gesundes Fundament, dass nur durch die gute Zusammenarbeit aller Partner des Pflegeverbundes entstehen konnte“, so Stickel weiter.
Der Wittmunder Pflegeverbund ist ein Netzwerk verschiedener Pflegeeinrichtungen (DRK Wittmund, AWO, Esens, Johanneshaus Wittmund/Carolinensiel, Sozialstation Hildebrand, Wohnpark Harlingerland, Krankenhaus, Sophienstift Jever, Traumfänger Hohenkirchen, Seniorenhaus MOCA Jever) aus den Landkreisen Wittmund und Friesland – und diese Runde soll größer werden. Stickel: „Unser Ziel ist, alle Pflegeeinrichtungen in unserer Region von den Vorteilen unseres Pflegeverbundes zu überzeugen und zum Beitritt zu bewegen.“ Ein Schaden entsteht dadurch niemanden – profitieren können hingegen mit Einrichtungen, Auszubildenden und nicht zuletzt natürlich auch den Pflegebedürftigen im Grunde alle Beteiligten.
Malte Stickel