In der vergangenen Woche konnten an den Berufsbildenden Schulen für den Landkreis Wittmund mehr als 800 Schülerinnen und Schüler im Rahmen der „Juniorwahl“ ihre Stimme abgeben – auch diejenigen, die bei der „echten“ Wahl aufgrund ihres Alters oder ihrer Staatsangehörigkeit nicht wahlberechtigt waren. Das Projekt zur politischen Bildung basiert auf zwei Hauptsäulen: unterrichtliche Einbindung und originalgetreue Wahlsimulation. Bei der Juniorwahl geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. Neben der Motivation, zur Wahl zu gehen, soll Interesse an Politik geweckt werden.
Im Wahllokal entstanden unter den Schülerinnen und Schülern teilweise lebhafte Diskussionen, beispielsweise darüber, warum die Wahl tatsächlich geheim durchgeführt werden sollte und warum man überhaupt wählen sollte. Die Wahlbeteiligung bei der Wahlsimulation, die während der Unterrichtszeit stattfand, lag in den teilnehmenden Klassen bei 84%. Der Wahlvorstand wurde abwechselnd von verschiedenen Schülerinnen und Schülern gebildet. Zwei Klassen in Wittmund und an der Außenstelle Esens zählten am Ende alle Stimmen aus.
SPD, AfD und Linke liegen vorne. Bei den Erststimmen erhielt Siemtje Möller, SPD mit 27,4 % die meisten Stimmen, gefolgt von Martin Sichert, AfD mit 26,8%. Das sind ganze 4 Stimmen Unterschied. Jeweils 17,3%. erlangten Anne Janssen, CDU und Vincent Janßen, DIE LINKE. Die Zweitstimmen waren folgendermaßen verteilt: AfD 27,2%, DIE LINKE 17,9%, SPD 14,8%, CDU 12,7 %, BSW 5,4% und FDP 5,1 %. Sonstige Parteien lagen je unter 5%.
Hintergrund
Seit 1999 findet die Juniorwahl parallel zu Bundestags-, Landtags- und Europawahlen statt. An den Juniorwahlen zu 56 verschiedenen Wahlen beteiligten sich bisher mehr als 7 Millionen Jugendliche an deutschen Schulen im In- und Ausland. Die Kosten werden von verschiedenen Kooperationspartnern übernommen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass das Projekt eine „Steigerung der Wahlbeteiligung von Jugendlichen und deren Eltern bis hin zur Senkung des Nichtwähleranteils“ bewirkt. Und: Die Juniorwahl macht vielen Schülerinnen und Schülern auch Spaß. (vgl. juniorwahl.de)
Quelle Bild/Text: Sonja Hinz