In der Woche vor den niedersächsischen Landtagswahlen konnten an den Berufsbildenden Schulen für den Landkreis Wittmund mehr als 650 Schülerinnen und Schüler im Rahmen der „Juniorwahl“ ihre Stimme abgeben – auch wer bei der „richtigen“ Wahl nicht wahlberechtigt war. Nach der Thematisierung der Landtagswahl im Unterricht durften die Teilnehmenden Demokratie in Form einer originalgetreuen Wahlsimulation erleben. Ziel ist, das Interesse an Politik sowie die Motivation, zur Wahl zu gehen, zu steigern.
Spätestens im Wahllokal konnten sich die Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Klassen entscheiden, ob sie an der Juniorwahl teilnehmen wollten. Die Wahlbeteiligung bei dieser Wahlsimulation während der Unterrichtszeit lag bei 85 %. Der Wahlvorstand wurde abwechselnd von Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Klassen gebildet. Eine Klasse zählte im Anschluss an die Wahl alle Stimmen aus.
Bei den Erststimmen konnte Björn Fischer (CDU) mit 28,1 % die meisten Stimmen erzielen, gefolgt von Karin Emken (SPD) mit 23,4 %. Die Zweitstimmen waren wie folgt verteilt: AfD 23,5 %, CDU 18,6%, SPD 17,3 %, FDP 9,5 %, GRÜNE 7,1 %, Tierschutzpartei 7,1 %, Sonstige insgesamt 16,9 % bei je 0,9 bis 4,8 %.
Hintergrund
Seit 1999 findet die Juniorwahl parallel zu Bundestags-, Landtags- und Europawahlen statt. Nachweislich sinkt laut wissenschaftlichen Erkenntnissen der Anteil der Nichtwählenden bei den Erstwählerinnen und Erstwählern durch die Teilnahme von 22 auf unter 7 Prozent. Die Wahlbeteiligung der beteiligten Eltern erhöhte sich bei vergangenen Juniorwahlen um durchschnittlich 4, teilweise um bis zu 9 Prozent.
Text/Bild: Hinz/Titelbild – Juniorwahl.de/Stimmenauszählung – eigene Aufnahme